Das kommunale Schulprogramm „Durchgängige Sprachförderung“
Päd-aktiv e. V., seit Jahren ein verlässlicher Partner der Stadt Heidelberg, übernimmt in den Schuljahren 2021/22 und 2022/23 in einer Pilotphase die Organisation und Durchführung der „Durchgängigen Sprachförderung“ an den Grundschulen und am Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum (SBBZ) Marie-Marcks-Schule.
• 5.000 Sprachförderstunden
• 54 Gruppen
• An den folgenden 15 Standorten findet die Sprachförderung in den nächsten zwei Jahren statt:
Albert-Schweizer-Schule, Eichendorffschule, Friedrich-Ebertschule, Fröbelschule, Grundschule Bahnstadt, Grundschule Emmertsgrund, Wilckensschule, Heiligenbergschule, Kurpfalzschule, Schlierbach-Grundschule, Landhausschule, Waldparkschule, Geschwister-Scholl-Schule, IGH, Marie-Marcks-Schule
Zum Aufklappen: Lernerfolge in der Schule und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben hängen maßgeblich davon ab, wie gut man die deutsche Sprache beherrscht. Um von Beginn an optimale Voraussetzungen dafür zu schaffen, entwickelte die Stadt Heidelberg gemeinsam mit der Pädagogischen Hochschule und dem Institut für Deutsch als Fremdsprachenphilologie der Universität Heidelberg, ein durchgängiges Sprachförderkonzept vom Kindergarten bis zur Sekundarstufe. Mit diesem Angebot sollen die Bildungschancen und damit auch der spätere Bildungserfolg der Kinder und Jugendlichen erhöht werden.
Das Konzept der „Durchgängigen Sprachförderung“ basiert dabei im Wesentlichen auf zwei Grundsteinen. Zum einen liegt die Konzeption „Deutsch für den Schulstart“ des Instituts für Deutsch als Fremdsprachenphilologie (IDF) den Inhalten der Klassenstufen 1 und 2 (*) zugrunde. Hier wird additiv zum Unterricht gefördert. Zum anderen kommen in den Klassenstufen 3 und 4 (**) unterschiedliche didaktische und inhaltliche Konzepte, wie Lautleseverfahren und Diagnose, robustes Wortschatztraining, Ganzschrifttexte, Aufsatztraining/ Schriftsprache im Rahmen einer in den Unterricht integrierten, sowie additiven Förderung zum Tragen.
In den ersten beiden Grundschuljahren wird mit „Deutsch für den Schulstart“ eine meist additive Förderung für Kinder mit entsprechendem Bedarf angeboten, die an die Kita-Förderung anschließt. Das maßgeblich am IDF entwickelte Konzept zielt auf die Förderung der Bereiche Grammatik, Alltagswortschatz und Erzählen ab.
Das Fördermaterial schließt an das gleichnamige Programm aus dem Elementarbereich an, wodurch der Übergang von der Kindertagesstätte in die Grundschule hinsichtlich der Sprachkompetenz erleichtert werden soll.
Mittels individueller Sprachstandserhebungen in Form von Prä- und Posttests werden die Lernerfolge ermittelt. Es werden die individuellen Fähigkeiten in den Bereichen Grammatik, Erzählen und phonologische Bewusstheit getestet, um gezielt fördern zu können und das entsprechende Material auszuwählen und einzusetzen.
In den Klassen 3 und 4 findet die Sprachförderung im Rahmen der am IDF entwickelten „Integrierten Sprachförderung“ unterrichtsintegriert und fächerübergreifend statt. Das bedeutet, dass die reguläre Lehrkraft von einer Sprachförderkraft begleitet und unterstützt wird, die sich insbesondere um die Bedarfe der „Fokuskinder“ kümmert.
In den additiven Förderstunden werden wirksame und unterrichtserprobte Methoden (mit Schwerpunkt "Lautlesetandems") zur Diagnostik und Förderung der Leseflüssigkeit angewandt. Leseflüssigkeit lässt sich in den additiven Förderstunden gut trainieren. Besonders gut und schnell gelingt dies durch den Einsatz von Lautleseverfahren.