Die Eingewöhnung

  

Die Eingewöhnungszeit

gestaltet sich nach dem Berliner Eingewöhnungs­modell. Dieses Modell berücksichtigt die Bindung des Kindes an seine primäre Bezugs­person und das damit zusammen­hängende Bindungs­verhalten. In Situationen, die dem Kind Unsicher­heit, Angst oder Stress bereiten, benötigt es seine Eltern, um sein emotionales Gleich­gewicht zu regulieren bzw. wiederherzustellen. In der KiTa ist es deshalb besonders wichtig, dass das Kind eine zuverlässige Bindungs­be­ziehung zu einer pädagogischen Fachkraft aufbaut, auf die es in Ab­wesen­heit seiner Eltern zurück­greifen kann. Die Voraus­setzung dafür ist eine individuelle Eingewöhnung, die in den päd-aktiv Kinder­tages­ein­richtungen mit folgenden Qualitäts­merkmalen durchgeführt wird:

Elternbegleitet

Die Eltern begleiten die Ein­ge­wöhnungs­zeit des Kindes. In deren An­wesen­heit kann das Kind seine Bezugs­erzieherin, die neuen Räume, die Umgebung, die Kinder seiner Gruppe und Abläufe und Rituale kennenlernen. Die Eltern dienen dem Kind als sichere emotionale Basis, auf die es jederzeit zurückgreifen kann.

Bezugspersonenorientiert

Die Eingewöhnungszeit wird durch­gehend von einer fest­gelegten pädagogischen Fachkraft, der Bezugs­erzieherin/dem Bezugserzieher, durchgeführt. Die konstante Beglei­tung ermöglicht den Auf­bau einer vertrauens­vollen Beziehung, auf die das Kind in Abwesenheit der Eltern jederzeit zurückgreifen kann.

Abschiedsbewusst

Damit die Vertrauensbasis Eltern-Kind und Kind-Bezugs­erzieherin er­halten bleibt, verab­schieden sich die Eltern von ihrem Kind, sobald sie den Raum/die Einrichtung verlassen. Gemeinsam entwickelte, individuelle Abschieds­rituale, z.B. am Fenster winken, zur Tür begleiten, Abschiedskuss geben, erleichtern die Trennung und geben dem Kind Sicherheit.

  

Das Eingewöhnungsmodell

Die Phasen der Eingewöhnung

Eingewöhnungsgespräch

Zu Beginn der Eingewöhnung findet ein Elterngespräch statt. Die Einrichtungsleitung und die, für die Eingewöhnung zuständige pädagogische Fachkraft berichten über die pädagogische Arbeit der Einrichtung, sowie über den Ablauf und den zeitlichen Rahmen der Eingewöhnung.

Die Kennenlernphase und der Ablöseprozess

In den ersten drei Tagen kommt das Kind gemeinsam mit der Bezugsperson für eine Stunde in die KiTa. Die zuständige pädagogische Fachkraft tritt einfühlsam mit dem Kind in Kontakt. Sie zeigt ihm den Garderoben­platz, stellt den Gruppen­raum und die Spiel­materialien vor und greift Spiel­angebote des Kindes auf.  

Ablöseprozess

Am vierten Tag erfolgt die erste Trennung für max. 30 Minuten. Nach der Rückkehr der Bezugs­person geht das Kind nach Hause. Am nächsten Tag kann die Trennungszeit individuell verlängert werden.

Stabilisierungsphase

Die Trennungszeit steigert sich in der zweiten Woche kontinuierlich und erfolgt individuell, mit Blick auf die Bedürfnisse des Kindes. Zunehmend kann das Kind in der Stabilisierungsphase bestimmte Routinen des Tagesablaufs kennenlernen und beispielsweise am Mittagessen teilnehmen. Nach Rückkehr der Bezugsperson geht das Kind weiterhin nach Hause.  

Anmerkung: Montags werden keine neuen Eingewöhnungs­schritte durch­geführt. Der Ablauf am Montag erfolgt wie der Ab­lauf am Freitag der vorher­gehenden Woche.

Vertrauensphase

Die Gestaltung des Ablaufes in der Vertrauens­phase erfolgt individuell und in Absprache mit den Eltern. Dabei orientiert sich die zeitliche Dauer des Aufenthaltes in der Ein­richtung an den Bedürfnissen und dem Verhalten des Kindes.

Die Eingewöhnung ist abgeschlossen, wenn das Kind den KiTa-Alltag gut bewältigen kann, sich mit Interesse Angeboten und Materialien widmet und in Interaktion mit anderen Kindern tritt. Eine gelungene Ein­gewöhnung ist dann erfolgt, wenn sich zwischen Kind und zuständiger pädagogischer Fachkraft eine tragfähige Bindung/Beziehung entwickelt hat und sich das Kind bei emotionalen Unterstützungs­bedarf an diese wendet.